SPIEGEL: Ausreise afghanischer Bundeswehrhelfer läuft schleppend

Der SPIEGEL berichtet über die Antwort der Bundesregierung auf zwei schriftliche Fragen von Luise Amtsberg zu der schleppenden Aufnahme von gefährdeten afghanischer Ortskräfte in Deutschland. Luise Amtsberg erklärt dazu:

Die Bundesregierung hat viel zu lang gebraucht, sich für die Aufnahme gefährdeter afghanischer Ortskräfte auszusprechen. Und auch jetzt erfolgt die Aufnahme schleppend. Erst ein Zehntel der gefährdeten Ortskräfte der Bundeswehr sind seither in Deutschland eingereist. Die Bundesregierung darf nicht erneut zögern, sondern muss alles unternehmen, um die Betroffenen schnell nach Deutschland zu bringen. Für sie zählt jeder Tag!

Für den ehemaligen Dolmetscher der Bundeswehr, Dschawad Wafa, kam die Aufnahmezusage zu spät. Er wurde am 24. November ermordet aufgefunden. Die afghanische Polizei geht von einer Tat der Taliban aus. Dennoch behauptet die Bundesregierung weiterhin, dass er nicht aufgrund seiner Tätigkeit für die Bundeswehr getötet wurde.

Ich fordere die Bundesregierung auf, die Tathintergründe gemeinsam mit den afghanischen Behörden erneut zu prüfen. Die Bundesregierung steht in der humanitären Pflicht, die Gefährdung der Angehörigen von Wafa ernst zu nehmen und ihnen schnell eine Aufnahme in Deutschland anzubieten.