Kleine Anfrage: Aufnahme afghanischer Ortskräfte

Die Tatsache, dass das Ortskräfteverfahren in den letzten zwei Jahren praktisch keine Anwendung mehr findet, bei gleichzeitig verschlechterter Sicherheitslage in Afghanistan und anhaltender Bedrohung für Ortskräfte, ist frappierend. Gerade angesichts der seit Wochen anhaltenden Proteste vor dem Bundeswehrcamp in Mazar-e-sharif von bedrohten und sich im Stich gelassenen Ortskräften, ist die hohe Zahl an Ablehnungen im Ortskräfteverfahren höchst fragwürdig.

Die Antwort auf unsere Kleine Anfrage zeigt in verheerender Weisen das Desinteresse der Bundesregierung am Schicksal derer, die einen unerlässlichen Beitrag zur Arbeit und Sicherheit  deutscher Soldatinnen und Soldaten leisten. Das ist schlicht beschämend. Es braucht ein Verfahren, das gefährdete Ortskräfte zügig in Sicherheit bringt und dann auch – anders als zur Zeit – eine schnelle Integration und ein Ankommen in Deutschland ermöglicht. Derzeit ist letztes noch dem Einsatz Ehrenamtlicher, zum Beispiel dem Patenschaftsnetzwerk, geschuldet – ohne, dass die Bundesregierung hier unterstützen würde.

Die Süddeutsche Zeitung greift diese in ihrem aktuellen Artikel zur Situation afghanischer Ortskräfte auf.