Drei Tage Anfang März 2016 – Luise besucht den nördlichsten Teil ihrer Wahlkreisregion – beginnend mit einem Besuch bei den dänischen Nachbar*innen, gemeinsam mit ihrem Landtagskollegen Rasmus Andresen. Die Beiden besuchen die dänische Minderheit in Åbenrå, deren Zeitung, den „Nordschleswiger“ und das Deutsche Gymnasium für Nordschleswig, das komplett zweisprachig arbeitet. Das Thema Flüchtlinge und Grenzschließung ist natürlich bei allen Gesprächen präsent.
Der nächste Tag steht fast ausschließlich im Zeichen der Flüchtlingspolitik. Am Flensburger Bahnhof ist es derzeit fast schon unheimlich ruhig – jetzt, wo „Refugees Welcome Flensburg“ eigene Räumlichkeiten im Flensburger Bahnhof mit Dusche, Aufenthaltsräumen, Kinderspielraum und einer Rückzugsmöglichkeit zum stillen Gebet hat. Dass die Menschen jetzt vor den geschlossenen Grenzen Europas stehen, merkt man hier deutlich – vor wenigen Wochen waren hier sehr viel mehr Menschen auf der Durchreise nach Skandinavien froh über die Chance sich hier auszuruhen, zu schlafen, zu essen, sich mit Kleidung und dem Nötigsten zu versorgen und sich zu informieren.
Problematisch ist auch in Flensburg weiterhin die Situation alleinreisender Kinder, die teilweise auf dem Weg zu Verwandtschaft in Skandinavien sind, dort aber nur unter größten bürokratischen Schwierigkeiten hingelangen können, wenn überhaupt. Dieses Thema und die Betreuung und Versorgung von minderjährigen, unbegleiteten Geflüchteten ist auch das Thema beim Gespräch mit der Leiterin des Flensburger Jugendamtes, Frau Welz-Nettlau, der Sprecherin der Flensburger Grünen Benita von Brackel-Schmidt und der grünen Fraktionsvorsitzenden im Rat der Stadt Flensburg, Ellen Kittel-Wegner. Flensburg sucht für diese Aufgabe nach ehrenamtliche Vormünder, denn das Flensburger Jugendamt betreut derzeit 225 Minderjährige; davon sind fast 150 Flüchtlinge.
Im Anschluss besucht Luise die Flüchtlingshilfe Flensburg in deren neuen Räumlichkeiten unmittelbar am Flensburger Hafen – ein zentraler, freundlicher Anlaufpunkt für Geflüchtete, ehrenamtliche Helfer*innen und Interessierte – Niklas Kildentoft hat dort die Fäden in der Hand. Da der 8. März internationaler Frauentag ist, verteilt Luise gemeinsam mit Ellen Kittel-Wegner, Marlene Langholz und Matthias Ullrich in der Flensburger Innenstadt Informationen und Blumengrüße an die Flensburgerinnen.
Den Abschluss findet der Flensburg-Tag mit einem Besuch bei den Dirk Dillmann und den Sportpiraten und ihrem BMX- und Skatepark. Gut, dass sich die Flensburger Grünen dafür einsetzen, dass Sportpiraten und Flüchtlingshilfe eine starke auch finanzielle Unterstützung durch die Stadt bekommen. Mehr Personal und eine verlässliche Förderung ist gut für diese Projekte, vor Allem aber auch gut für diejenigen, die bei uns Schutz suchen!
Am dritten Tag ist Luise noch ein wenig weiter südlich unterwegs, im Kreis Schleswig-Flensburg. Zunächst besucht sie das Familienzentrum in Süderbrarup. Im Gespräch mit dessen Leiterin Annedore Rönnau, Flüchtlingspaten, Geflüchteten und dem Bürgermeister Friedrich Bennetreu erfährt sind, wie sehr Süderbrarup bereits auf dem Weg zur „inklusiven Gemeinde“ ist – sei es bei der Inklusion, in der Geflüchtetenhilfe oder bei der Netzwerkarbeit.
Von dort geht es zu den Flüchtlingspaten in Satrup, über die Dr. Joachim Nufer und Kurt Jessen, der dort Deutschkurse für Flüchtlinge leitet, informiert. Es gibt ein großes gemeinsames Kaffeetrinken mit Flüchtlingen und den aktiven Grünen vor Ort, John Willner-Höfer, Silke Sörensen, Frank Storjohann und Felicia Elsler. In Glücksburg führt der grüne Vorstandssprecher Uwe Deppe die Gruppe durch die Stadt zu Besuchen im Mädchentreff, zu einem Treffen mit der Jugendpflegerin sowie mit der Leiterin der Bibliothek.