Lübecker Kulturszene

Am 20. Januar traf Luise, statt wie eigentlich geplant in Präsenz, digital mit einigen Akteur*innen der Lübecker Kulturszene zusammen. Unterstützt wurde sie dabei von Bruno Hönel, dem Grünen Direktkandidat aus Lübeck.

Caspar Sawade, der geschäftsführende Direktor des Theaters Lübeck gab Einblicke in den Alltag eines Theaters, das zum Stillhalten verdammt ist. Er legte dar, warum für ihn Theater vor allem in Präsenz stattfinden muss und digitale Ausweichveranstaltungen kein Ersatz seien. Trotzdem unterstützte er die aktuellen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung und zeigt damit auch, in welchem Dilemma Kulturschaffende derzeit stecken. Ein weiterer Punkt, der diskutiert wurde, war die Relevanz des Beitrags Theaterszene für eine lebendige Demokratie. Was vielen nicht klar ist, ist, dass auch Theater von Rechtsextremen und Demokratieverächter*innen angegriffen und bedroht werden. Sie brauchen unsere Solidarität – Theater müssen Orte des offenen Meinungsaustausches bleiben!

Als nächster Termin stand der Austausch mit verschiedenen Barbetreiber*innen aus Lübeck an. Auch ihr Konzept sieht es nicht vor, einen kontaktlosen Betrieb aufrecht zu erhalten. Sie haben sich daher für eine temporäre komplette Schließung entschlossen. Die unkonkrete und oftmals unsichere Informationslage bezüglich der finanziellen Hilfen kritisierten sie stark. Hier wünschen sie sich eine transparentere Informationspolitik, auf die man sich auch verlassen könne. Diese Einblicke in den Alltag der Betreiber*innen war für Luise extrem wertvoll. Es ist immer besser, sich mit den Betroffenen direkt auszutauschen, als sich Wissen nur aus zweiter Hand anzueignen. Das ist eine Herausforderung während der Pandemiesituation, doch digitale Plattformen lassen zumindest den Informationsfluss zu. Sobald es die Lage zulässt, möchte sich Luise vor Ort die jeweiligen Bars auch von Innen ansehen.

Um die ganze Vielfalt der Lübecker Kulturlandschaft abzubilden, traf sich Luise danach mit Frau Dr. Felicia Sternfeld. Sie ist seit 2015 die geschäftsführende Direktorin des Hanse-Museums. Natürlich war auch hier die Covid-Pandemie Thema, doch anders als bei Theater und Bars hat das Museum die Möglichkeit viele Angebote ins Internet zu verlagern. Und diese Möglichkeit wird vom Hanse-Museum auf beeindruckende Weise genutzt. Im letzten Jahr allein haben fast 75.000 Menschen das Hansemuseum digital besucht und sich virtuelle Veranstaltungsreihen und Vorträge angeschaut. Das Museum ist zwar anders als sein Thema noch recht jung, doch hat es sich schnell als eines der wichtigsten Museen der Stadt etabliert. Vor allem das Angebot an Kinder und Jugendliche ist immens und trägt dazu bei das Wissen über die Hanse altersgerecht zu vermitteln.