Weitere Eskalation auf dem Mittelmeer

Seit Monaten werden Schiffe von Seenotrettungsorganisationen auf dem Mittelmeer durch die libysche Küstenwache – die von Mitgliedsstaaten der EU ausgebildet und unterstützt wird – an ihrer Arbeit gehindert und zum Teil sogar direkt angegriffen. Jetzt hat die libysche Küstenwache angekündigt auch außerhalb ihrer Territorialgewässer gegen humanitäre Seenotrettungseinsätze gewaltsam vorzugehen. Dadurch ist die Sicherheit der humanitären Seenotrettungsorganisationen auf dem Mittelmeer massiv gefährdet, Sea Eye und Ärzte ohne Grenzen haben entsprechend bekannt gegeben, dass sie ihre Arbeit einstellen müssen.

Damit wird die Lage auf dem Mittelmeer weiter eskalieren. Zehntausende Menschen konnten bisher durch den mutigen und unermüdlichen Einsatz ziviler Rettungsorganisationen vor dem Ertrinken bewahrt werden. Dieses Engagement verdient unsere uneingeschränkte Solidarität und unseren Dank! Stattdessen hat die Bundesregierung zuletzt immer wieder die unsägliche Veleumdungsdebatte befeuert, die den Rettungsorganisationen ohne jeden Beweis unterstellt sie würden die kriminellen Machenschaften der Schlepper und Schleuser unterstützen. Die italienische Regierung hat jüngst den Seenotrettungsorganisationen einen Verhaltenskatalog aufgezwungen, der zum Teil den Regeln des Seenotrettungsrechts wiederspricht.

Das alles zeugt von einer humanitären Bankrotterklärung der EU Regierungen. Die Leidtragenden sind wie immer die Schutzsuchenden.

Luise wurde zu den jüngsten Entwicklungen vom NDR interviewt. Das volle Interview könnt Ihr hier nachhören.

Unterstützt bitte auch diesen wichtigen Aufruf von Erik Marquardt: https://rettung-ist-kein-verbrechen.de/!