Statement zu Gewalt in Flüchtlingsunterkünften

Erneut zeigt sich Innenminister De Maizière als großer Analytiker der Probleme bei der Flüchtlingsaufnahme. Von einem Innenminister sollte man allerdings konkrete Lösungen erwarten dürfen. Statt den Kritikern der Asylpolitik das Wort zu reden und Versagensängste zu verbreiten, sollte er alle Hebel in Bewegung setzen um das System zu verbessern. Natürlich muss Gewalt in den Flüchtlingsunterkünften zwingend verhindert werden. Es ist ignorant, Flüchtlingen Fehlverhalten vorzuwerfen wenn sie sich innerhalb Deutschlands selbstständig auf den Weg machen. Denn dies ist allzuhäufig die Reaktion auf lange Wartezeiten beim BAMF und die prekären Lebensverhältnissen innerhalb der Unterkünfte. Die Ursache von Konflikten in Asylunterkünften aber wie Innenminister de Maizière allein in ethnischen und religiösen Differenzen zu suchen, springt viel zu kurz. Das Hauptproblem ist nicht die Religion, sondern sind die beengten Lebensverhältnisse, das Nichtstun und die Perspektivlosigkeit, die viele Menschen über Wochen erleben. Konflikten vor Ort entgegenzuwirken, muss oberste Priorität haben. Hier sind wir auf Menschen und Angestellte angewiesen, die kulturell und sprachlich dazu in der Lage sind. Die Gewalt zeigt zudem, dass der Weg der Union, Flüchtlinge länger in den großen Erstaufnahmeeinrichtungen zu belassen, falsch ist. Wir brauchen mehr Wohnraum, damit die Unterbringung in Massenunterkünften nicht zum Dauerzustand wird und die zügige Integration in den Arbeitsmarkt.

Der Tagesspiegel und Spiegel Online berichten mit Zitaten von Luise.