Kleine Anfrage: Zugangszahlen und Entwicklungen bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen

Die Bundesregierung hat weiterhin nur minimale Kenntnisse über die Lebenssituation von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland. Die wenigen Kenntnisse, die sie hat, sind ausschließlich statistischer Art. Die Aufklärung über die Lebenssituation der Jugendlichen sollen jetzt anscheinend die Nichtregierungsorganisationen übernehmen, denn das Bundesfamilienministerium scheint nicht in der Lage, sich selber Kenntnisse z.B. über die regelmäßige Abfragen der Landesjugendämter zu verschaffen. Die Ausführungen in den Antworten bleiben auf Versprechen für künftige Berichte beschränkt und sind von großer Ahnungslosigkeit der Situation in der Praxis geprägt.
Es ist wirklich skandalös, dass die Bundesregierung weiterhin nichts unternimmt, um die Situation der verschwundenen minderjährigen Flüchtlinge aufzuklären. Sie wartet auf die Erhebung von Daten, statt sich zeitnah um das Wohl dieser Kinder und Jugendlichen zu kümmern.
Angesichts der Tatsache, dass die innerdeutsche Familienzusammenführung überhaupt nicht funktioniert, sind die Antworten der Bundesregierung beschämend. Es ist völlig unklar wann und wie es zu Verbesserungen kommen kann. Es wäre Aufgabe des Familienministeriums, hier zeitnah Lösungsvorschläge zu unterbreiten.

Die Antwort der Bundesregierung findet sich hier.
Die Neue Osnabrücker Zeitung hat darüber berichtet.