Kleine Anfrage: Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Asylverfahren

Zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage äußert sich Luise besorgt:

„Die Zahl der erfassten Asylanträge von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen ist sprunghaft gestiegen. Im ersten Halbjahr 2016 waren es 18.000 Personen- und damit sechs Mal so viele wie im Vorjahreszeitraum. Auf eine Entscheidung müssen viele Flüchtlinge aber lange warten.

Mit den Entscheidungen kommt das Bundesamt für Migration für Flüchtlinge offenbar bisher nur schleppend nach. In diesem Jahr sind erst 2899 Anträge von unbegleiteten Jugendlichen beschieden worden – in den meisten Fällen positiv. Die Anerkennungsquote liegt bei 89,2 Prozent und damit deutlich höher als bei volljährigen Flüchtlingen (rund 60 Prozent).

Wie aus der Antwort auf unsere Anfrage hervorgeht, werden viele Asylanträge erst mit zeitlicher Verzögerung elektronisch erfasst. So hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) knapp 8000 Anträge aus dem vergangenen Jahr erst kürzlich in sein Computersystem eingegeben. Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer für einen Antrag gibt das Bundesamt mit über sieben Monaten an. Für einzelne Länder wie etwa Afghanistan dauert die Zeit bis zur Entscheidung sogar noch erheblich länger. In der Summe bedeutet das für viele Flüchtlinge: Sie müssen weit über ein Jahr auf eine Entscheidung warten.“

Hier findet Ihr einen Bericht der Tagesschau zum Thema.